Damit eine Vision nicht zur Illusion wird, braucht es nicht nur Inspiration sondern vor allem auch Kondition und Transpiration. Darum sollte ein guter Bürgermeister nicht nur eine Vision von der Zukunft seiner Stadt haben, ein guter Bürgermeister muss sich auch auf ein starkes Team verlassen können. Dazu gehören eine erfahrene Verwaltung ebenso wie ein motivierter Stadtrat und eine engagierte Bürgerschaft. Denn vereinzelt können wir verwalten, gemeinsam aber können wir gestalten. Dies gilt umso mehr, als uns die Corona-Pandemie vor gewaltige Herausforderungen stellt, die wir auch in Bad Lippspringe in Zukunft bewältigen müssen.

Was müssen wir also heute tun, damit es uns auch morgen noch gut geht?

Als Bürgermeister habe ich drei Schwerpunkt-Ziele, zu denen ich mich mit Ihnen auf den Weg machen möchte:

mit Patenkind Lennard und Mutter Maria

Mir liegt es am Herzen, Bad Lippspringe zu einer Stadt der Generationen zu entwickeln. 

Die Menschen und nicht die Gebäude oder die Infrastruktur sind das Herz einer Stadt. Und deshalb ist es wichtig, ein vielfältiges Angebot für alle Generationen zu schaffen, für Kinder, für Jugendliche, für Erwachsene, für junge Familien und für Senioren.

Aus meinem Grundverständnis heraus muss ein guter Bürgermeister zuallererst willens und in der Lage sein, die Sicht der Bürger aufzunehmen, ein Gespür für ihre Bedürfnisse zu entwickeln und zwischen ihnen und der Verwaltung zu vermitteln. Die Bad Lippspringerinnen und Bad Lippspringer müssen sich bei ihm aufgehoben, angenommen und verstanden fühlen. Und dabei nehme ich den 16-jährigen Jugendlichen, der mir auf der Busfahrt zum Liborifest nach Paderborn sagt „Bad Lippspringe ist tote Hose“ genau so ernst wie ein Mitglied der Senioren Union, das mir die Notwendigkeit einer Orthopädiepraxis in Bad Lippspringe begründet.

Eine Stadt, in der sich alle Generationen wohl fühlen, braucht ein attraktives und sicheres Lebensumfeld. Dazu gehören eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung ebenso wie bezahlbarer Wohnraum für junge Familien und gute Einkaufsmöglichkeiten. Dazu gehört es aber auch, Vereine, kommunale und kirchliche Einrichtungen, Kindertagesstätten und Schulen gezielt miteinander zu vernetzen und Kooperationen anzustoßen.

Eine kluge Stadt investiert in ihre Schulen und sie sorgt dafür, dass Menschen eine Perspektive in der Region finden. Deshalb ist es richtig und wichtig, wenn sich auch die Schulen mit den örtlichen Unternehmen vernetzen.

Die Generationen-Diskussion wird leider oft durch einseitig geprägte Altersbilder bestimmt. So rücken zum Beispiel mit Blick auf die Seniorenpolitik oft zu sehr die vermeintlichen Belastungen in den Mittelpunkt, die in einer Stadt durch den wachsen Anteil älterer Menschen angeblich entstehen. Die Potenziale und Ressourcen über die aber gerade viele ältere Menschen verfügen, geraten dabei leider oftmals aus dem Blick.

Vor diesem Hintergrund sollte eine Neuausrichtung und Aufwertung sowohl der Jugendpolitik als auch der Familien- und  Seniorenpolitik ein Schwerpunkt der Fortschreibung des Demographieberichtes aus dem Jahr 2007 sein. Die Aktualisierung dieser komplexen Planungsgrundlage ist aus meiner Sicht mehr als überfällig und wurde von der CDU in den Beratungen zum Haushalt 2020 erfolgreich beantragt.

Nehmen Sie mich in die Pflicht …

Nehmen Sie mich mit Ihrer Stimme in die Pflicht, das vorbildliche Bad Lippspringer Modell zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedarfsgerecht auszubauen, denn eine starke Familie ist das Fundament für unsere Gesellschaft.

Nehmen Sie mich mit Ihrer Stimme in die Pflicht, unsere Schullandschaft vor Ort weiterhin auf die Anforderungen der kommenden Jahre vorzubereiten, denn eine umfassende Bildung ist das Fundament für die Zukunft unserer Kinder. Dazu gehören für mich zum Beispiel auch Initiativen zu einer emotionalen Bindung der Schülerinnen und Schüler an ihre Heimatstadt, wie ich sie bereits zu Beginn meiner Ratstätigkeit in einem Antrag für die Junge Union formuliert habe.

Und nehmen Sie mich mit Ihrer Stimme in die Pflicht, bei der Bewältigung des demografischen Wandels auch die älteren Menschen, die Generation der Großeltern im Blick zu haben, denn ihre Lebensleistung ist das Fundament, auf dem wir heute aufbauen können.

Nicht jeder für sich, sondern alle gemeinsam – das gilt auch für die Zusammenarbeit mit unseren Nachbargemeinden. Bildung, Infrastruktur, Mobilität und Digitalisierung – das kann keine Kommune für sich allein leisten. Und viele Gespräche, die ich in den vergangenen Wochen und Monaten geführt habe, haben mir deutlich die positiven Synergieeffekte vor Augen geführt, die wir erschließen können, wenn wir aktiv auf unsere Nachbarn zugehen.

Kooperationen mit der Universität zum Beispiel bei der StartUp-Förderung oder der Sportmedizin, gemeinsame Vermarktungskonzepte der Landesgartenschauen in unserer Region oder die schon viel diskutierte aber nie umgesetzte Idee des gemeinsamen „Sozialen Raums“ mit unserer Nachbargemeinde Schlangen – das sind nur einige, wenige Beispiele, die ich als Bürgermeister angehen möchte.

Kräfte bündeln statt Kirchturmdenken,  Miteinander statt Nebeneinander!

Das ist deshalb so wichtig, weil eine lebendige und lebenswerte Stadt in Zukunft noch viel mehr als heute über den Tellerrand schauen muss.  Die Digitalisierung und mit ihr der digitale Wandel ist allumfassend, allgegenwärtig und verändert Menschen, Umwelt und Gesellschaft in einem enormen Tempo.

Dabei geht es aber gerade auch im kommunalen Bereich nicht nur um die Infrastruktur, um Breitbandausbau oder Glasfaserkabel. Es geht vielmehr darum, Weltoffenheit und auch eine gesunde Neugier als Standortfaktor zu begreifen, wenn wir unsere Chancen nutzen wollen. In gute Bildung zu investieren heißt für mich in diesem Zusammenhang, in die Digitalisierung unserer Schulen zu investieren. Und auch das virtuelle und smarte Rathaus ist eine existentielle Herausforderung auf diesem Weg.

In Zukunft wird die Künstliche Intelligenz immer stärker auch unser Konsum- und Reiseverhalten beeinflussen. Sprachassistenzen wie Alexa unterbreiten schon jetzt Vorschläge zu Urlaubszielen und geben Empfehlungen zur gesunden Lebensweise. Diese Entwicklung dürfen wir nicht verschlafen, denn gerade für Bad Lippspringe sehe ich eine große Chance im Gesundheitstourismus.